Dianatempel – Rendez-vous

Nach dem plötzlichen Tod von Fürst Alois I. Josef von Liechtenstein im Jahr 1805 übernahm das Familienerbe sein jüngerer Bruder Johann I. Josef von Liechtenstein, der sich unter anderem an der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (Slavkov) beteiligte. Unter seiner Herrschaft kam es zum Bau des Dianatempels (auch Rendezvous genannt). Er wurde in den Jahren 1810 bis 1813 nach Plänen des Architekten und fürstlichen Baudirektors Josef Hardtmuth errichtet. Nachdem dieser im Jahr 1812 aus dem Dienst der Fürsten ausgeschieden war, beendete ein neuer Architekt, Joseph Kornhäusel, das Bauwerk. Mit der Bauleitung wurde Josef Poppelack beauftragt, die bildhauerische Ausgestaltung kam aus der Werkstatt des Wiener Künstlers Josef Klieber und die Malereien in den Sälen übernahm Michael Rober. Die Reliefarbeiten verweisen auf die antike Mythologie. Die einzelnen Szenen haben ein gemeinsames Attribut, nämlich die Jagdgöttin Diana beziehungsweise ihren Bruder, den Sonnengott Apollon.

Das romantische Bauwerk sieht aus wie ein römischer Triumphbogen. Die Hauptfassaden des Dianatempels gliedern vier vorgerückte Säulen, auf denen ein Dachgeschoss liegt.Die oberen und unteren Enden der Säulen sind korinthisch. Architektonisch gleichen sich beide Hauptfassaden bis auf das obere Gesims. Das Dachgeschoss zieren an der Nordfassade zwei Fenster, an der Südfassade drei Reliefe. Außerdem schmücken die Fassaden je zwei quadratische und zwei runde Reliefe. Den Bogen schmücken an der Innenseite 81 Kassetten mit zweifach vertieften Einfassungen, in deren Mitte kleine Rosen eingesetzt sind. Der Bau wurde ursprünglich für Jagdfeste im Sommer und Herbst genutzt. Die Innenräume bestehen aus vier Obergeschossen. Die ersten beiden trennt der Bogen. Im rechten Teil befindet sich eine Treppe mit Gewölbe und Lünetten, die Wänden sind mit schattierten Quadern bemalt. Im linken Teil befindet sich heute die zweistöckige Verwalterwohnung und darüber im dritten Stock ein kleiner Salon, der gelegentlich zu repräsentativen Zwecken genutzt wird. Einer der wichtigsten Räume der gesamten Schlossanlage ist der prunkvoll mit Stuck verzierte, sieben mal 16 Meter große Hauptsaal im Dachgeschoss. Den Durchgang zwischen dem rechten und dem linken Teil des Objekts ermöglicht ein Verbindungsgang über dem Hauptsaal.

 

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