Gebrüder Bauer, wir ziehen den Hut vor Ihnen! Im Herbst werden die gebürtigen Feldsberger gleich zwei mal geehrt

Josef, Franz und Ferdinand Bauer – drei Jungen aus Valtice, die im 18. Jahrhundert aus der mährischen Kleinstadt an die Königshöfe und in renommierte wissenschaftliche Einrichtungen Europas aufbrachen. Ihre präzisen Aquarelle mit botanischen und zoologischen Motiven gehören bis heute weltweit zu den Höhepunkten der wissenschaftlichen Illustration. Ihr Werk steht in Südmähren im Mittelpunkt des Lednice-Valtice Musikfestivals und des weiteren erscheint ein neues Buch über die Genies der botanischen Illustration.

Die neu herausgegebene, reich illustrierte Publikation „Gebrüder Bauer: Die Geschichte von drei Jungen aus Valtice“ stellt zum ersten Mal in der Tschechischen Republik das Schicksal dreier außergewöhnlicher Brüder vor, deren Namen sich unauslöschlich in die Geschichte der botanischen und zoologischen Illustration eingeschrieben haben.

Die Publikation bringt Kindern und Erwachsenen den Lebensweg von Josef, Franz und Ferdinand Bauer näher, die es im 18. Jahrhundert aus einer kleinen mährischen Stadt bis an Königshöfe und in renommierte wissenschaftliche Institutionen geschafft haben. Der Leser kann ihre Geschichte von ihrer Kindheit im Kloster der Barmherzigen Brüder in Valtice über ihr Studium in Wien und ihre Arbeit am Liechtensteinischen Kodex bis hin zu ihrer internationalen Karriere verfolgen.

Die Präsentation des neuen Buches „Gebrüder Bauer: Die Geschichte von drei Jungen aus Valtice“ findet am Samstag, den 11. Oktober 2025, um 15:00 Uhr in der Havlíček Villa in Břeclav statt. Gleichzeitig wird eine Ausstellung mit Illustrationen aus diesem Buch eröffnet. Die Veranstaltung wird vom Stiftungsfonds Moravská krása organisiert. (Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme bis zum 10.10.2025 per E-Mail an nikol@moravskakrasa.cz oder telefonisch unter 608 888 468.)

Die internationale Tätigkeit der Gebrüder Bauer, die Verbindung ihrer drei Talente und ihre brüderliche Verbundenheit führten zu einem nie gesehenen Werk. Josef wurde Direktor der Liechtenstein-Galerie in Wien, Franz war Hofmaler in Kew Gardens beim englischen König Georg III. und Ferdinand nahm an Forschungsexpeditionen nach Australien und Griechenland teil. Ihre präzisen Aquarelle gehören weltweit zu den Höhepunkten der wissenschaftlichen Illustration und werden heute in Institutionen wie Kew Gardens, der Oxford University oder dem Natural History Museum in London aufbewahrt. Auch Johann Wolfgang von Goethe bewunderte ihre Arbeit und verglich sie mit den Werken von Leonardo da Vinci.

Das diesjährige Festival-Logo stammt direkt aus dem Bauer Vermächtnis. Mit freundlicher Genehmigung der Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein in Wien erhielt die 10. Ausgabe des LVMF das Recht, ein farbiges Aquarell des Kanadischen Judasbaums (Cercis canadensis) zu verwenden, das die Gebrüder Bauer für den sogenannten „Codex Liechtenstein” geschaffen hatten. Der Kodex aus den Jahren 1776–1804 besteht aus 14 Bänden mit Aquarellbildern von 2 748 Pflanzen und Bäumen, die aus aller Welt nach Südmähren gebracht wurden. Den Judasbaum kann man im Park von Schloss Lednice in der Nähe des Minaretts bewundern – im Frühling erkennt man ihn an ihren charakteristischen rosa Blüten, die direkt aus der Rinde wachsen, und ihren großen herzförmigen Blättern.

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